Victoria
6 von 11 Tagen - von Adelaide nach Melbourne
6. Tag : Mount Gambier über Nelson (Vic) bis Portland - 113 km
Nachdem wir etwas wehmütig am 26.12.2013 Südaustralien verlassen mit ihrem freundlichen Volk, sind wir neugierig, was uns in Victoria begegnen wird.
Zuallererst jedoch die Frage, wo gibts unser 2. Frühstück ? Das ist in Nelson, am Glenelg River, am Tankstellenshop.
Danach gehts stundenlang durch State Forests und Busch, aber bald kommt unsere Seelöwenkolonie vor Portland.
Das ist eines unserer sicheren Ziele ! Aber, das ist unsere erste und einzige Kriese, die Viecher sind nicht direkt an der Portland Nelson Road,
sondern es sind noch 24 km mit starkem Gegenwind abseits von Portland zu fahren! Das erklärt uns eine Farmersfrau die wir treffen, bevor sie die Kühe melken geht.
Unsere Kräfte reichen nicht mehr, denn wegen all der geschlossenen Shops über die Festtage, versiegt unser Futtervorrat, so fahren wir direkt nach Portland
Dort gehen wir müde und staubig um 16:30 in ein Restaurant mit Meersicht. Die nette Bedienung weist uns darauf hin, dass es jetzt Essen von der Abendkarte gibt,
es sei nach 17 Uhr. Sie erklärt uns die Zeitverschiebung zu Südaustralien von einer 1/2 Stunde.
Die Gaststätte ist gediegen, freundlich wird gefragt - mit Kohlensäure, mit Zitrone, welche Salatsauce, mit Brot, welches,
für alles viele Varianten und Fragen - überfordert von der plötzlichen Fülle sagen wir zu allem ja.
Entsprechend reichhaltig inkl. Torten fällt unser Essen von der Spitzenklasse aus. Wir erklären es zu unserem Weihnachtsmenu.
Wir entscheiden uns, hier in Portland zu übernachten, im Royal Hotel, hier ist es ruhig, wir sind die einzigen Gäste. (> Siehe Fotos)
7. Tag : Portland über Port Fairy bis Tower Hill Nationalpark - 106 km
Am Morgen decken wir uns reichhaltig mit Esswaren ein, und entscheiden uns, die Seelöwen in Ruhe zu lassen und weiterzufahren.
Bald werden wir gross belohnt, der 1. Koala von 27 ( -> Koalas) nach Narrawong, gut 20 km nach Portland, sitzt frech auf seinem abgefressenen Gumtree
- vorgängig gabs Frühstück im Tankstellenshop in Narrawong. Später erreichen wir die Crags, Aussichtspunkt an der Küste aufs Meer, Vorbote was uns an der Great Ocean Road erwarten wird.
Die Crags sind ein gemütlicher Ort mit freundlichen Begegnungen. Ein Paar aus Adelaide, die zum Fischen in Narrawong in den Ferien sind,
erzählen uns dort, in Südaustralien kann man überall frei fischen und man darf mit dem Auto dem Strand entlang fahren. Hier in Victoria ist vieles verboten,
keine Autos am Strand und fürs Fischen braucht es eine Lizenz. Die Beiden wollen uns nach Adelaide einladen, nun leider kommen wir ja gerade von da.
Weiter fahren wir bis Port Fairy, dies ist ein kleines Städtchen, wir schwimmen am Strand beim Surf Club, und essen hier was, mit schöner Aussicht aufs Meer.
Ab Port Fairy gibts einen Radweg auf stillgelegter Bahnlinie nach Warrnambool.
Wir fahren hier entlang bis zum Tower Hill - und Campieren hier am Kraterrand mit schöner Aussicht in den Krater und bis zum Meer.
( Den Eingang zum Tower Hill Nationalpark erreicht man nur über die Princess Highway!)
8. Tag : Towerhill über Warrnambool nach Port Campbell - 98 km
In der Nacht stürmte es und der Gegenwind ist auch am Morgen noch stark. Es ist beautiful am Rande des Craterlakes und in der Nähe grasen 2 Kängurus.
Ein Emu hat sich in einer Kuhweide verirrt und sucht den Ausgang. Wir fahren zurück zum Rail Trail Veloweg, der vorbeiführt an Sumpfgebieten mit Pelikanen,
schwarzen Schwänen usw. Warrnambool ist sehr schön mit den Pinguin-Inseln, wo Hunde die Pinguine gegen Füchse bewachen - der Fuchs wird in Australien als grosse Plage gesehen.
Warrnambols Surf Club Restaurant an der Ladys Beach ist super und empfehlenswert - für uns einfach gut um bestens gestärkt den Kampf mit dem Wind wieder aufzunehmen.
Wir fahren im Zick Zack auf Nebenstrassen in Richtung Port Campbell. Die Londen Bridge und the Arch präsentieren sich ausserordentlich kalt und windig -
trotzdem dass wir ziemlich abgehundet sind, geniessen wir es. Wir verbringen wieder viel mehr Zeit da, als alle anderen Touristen, die ein gedrängtes Programm haben,
dank Auto und Bus. Wir müssen uns oftmals mit dem begnügen, wo wir gerade sind, und wofür unsere Kräfte reichen.
Bald sehen wir von oben auf Port Campbell, unser erstes. vorgebuchtes Hotel, Luxus pur - duschen, kurz Kleider waschen, wir haben nicht viel dabei.
Wir verzichten auf das Nachtessen, da auch hier alles ab 20 Uhr geschlossen hat, und bestellen ein grosses Frühstück, auf erst morgens 8 Uhr.
9.Tag : Port Campbell zu den 12 Aposteln und bis Lavers Hill - 55 km
Wir fahren um 10 Uhr gemütlich zu den 12 Aposteln - unterwegs besuchen wir auch 'Loch Ard'. Heute ist wunderbar angenehmes Wetter -
so verbringen wir Stunden bei den Aposteln. Beim Besucher-Center sind die meisten Apostel zu sehen - etwa 500m östlich ist eine Treppe
hinunter zum Meer und weitere 2 Apostel - die Besucherzahl hier ist enorm.
Später fahren wir die ersten Steigungen in der Abenddämmerung nach Lavers Hill - hier hat es schönen Busch mit vielen Farm-Bäumen
- die richtige Tageszeit um hier zu fahren, wir sind fast allein auf der Strasse und campen am Dorfrand von Lavers Hill. (>Siehe Fotos)
10. Tag : Lavers Hill via Apollo Bay nach Wye River - 80 km
Lavers Hill entpuppt sich als lauschiges Dorf. Wären wir zu einer Tageszeit hier gewesen, wo Läden und Restaurants offen gehabt hätten,
wären wir sicherlich verwöhnt worden - auch ist da ein schönes Hotel mit Aussicht - nur ca. 1 km von unserem Bushcamp entfernt, wäre eine echte Alternative gewesen.
So sind wir früh losgefahren ans Meer, wo die Great-Ocean-Road den Great-Ocean-Walk trifft - bei Glenaire und bei bester Aussicht habe wir unser Müsli mit Milch und alle Resten aufgegessen.
So vermeintlich gestärkt fahren wir in Richung des zweiten Anstiegs. Die ersten Kilometer dem Ford River Tal entlang, wo es viele Kühe hat und wir wieder Koalas sichten.
Diesen Morgen kommen wir nicht so richtig in Fahrt, und haben einen ausgewachsenen Hungerast beim nächsten Anstieg.
Aber bald erreichen wir den Maits Rest Rainforest Walk, wo wir die riesigen Mountain Ashs und Myrtle Beechs bestaunen können, inmitten von Farmbäumen und wildem Busch.
Der Walk dauert eine Stunde - frisch ausgeruht und von der Wildnis gestärkt fahren wir in Richtung Apollo Bay.
Hier, an diesem berühmten Ort finden wir im Fischershop eine Portion für zwei hungrige Velofahrer -(> Siehe Foto )
Anschlliessend schwimmen wir im Meer und auf Anraten unseres Warmshower Gastgebers Sandi von Mt. Gambier, fahren wir erst gegen 18 Uhr weiter,
als der Verkehr nachlässt. Zwischen Apollo Bay und Lorno hat die Strasse meist keinen Seitenstreifen für Velos und ist eng und kurvig.
Wir kommen an diesem wunderschönen Abend auf der Great Ocean Road bis Wye River. Wir fahren dort am Pub vorbei, eine kleine Strasse bergauf.
Auf Anraten eines Hundehalters der hier spaziert, fahren wir ca. 80 Höhenmeter aufwärts bis an den Anfang des Nationalparks.
Hier hat es eine schöne kleine Wiese - ideal für ein Bushcamp. über unserem Zelt auf dem Baum sitzt unser Koala von der Titelseite,
er ist keineswegs ein ruhiger Zeitgenosse - er knurrt die halbe Nacht und etwa 10 seiner Kollegen knurren zurück.
Er ist mit einer Aussicht auf 2 Meeresbuchten verwöhnt, das strahlt er mit seiner Lebendigkeit und allen seinen Pelzhaaren aus!
11. Tag : Wye River via Lorne nach Torquay - 76 km
Am morgen früh weiterfahrt auf dieser schönen Strasse dem Meer entlang. Grosse Gruppen von Rennvelofahrern nutzen diese frühen Stunden zum Training.
Cadel Evans ein Australian racing cyclist, der als erster Australier die Tour de France gewann , trainiert auch auf der Great Ocen Road mit einer
grösseren Gruppe von Rennfahrern, wir denken sie flitzten an uns vorbei, lange hat das nicht gedauert!!)
Bald sind wir in Lorne am schwimmen, dann weiter in Richtung Anglesea - dort machen wir ein kurzer Toilettenhalt - als ich wieder los fahren will,
geht nichts mehr am Velo, der Wechsler ist schlicht und einfach unreparierbar defekt. Wie ein Wunder, 500m weiter ist ein Velo-Fachgeschäft,
dort wird fachmännisch an diesem Nachmittag des 31.12.2013 alles perfekt repariert. Nach nur einer Stunde fahren wir weiter bis Torquay,
zu unseren Warmshower Gastgebern Key und Ian. Vorgängig besuchten wir die überaus freundliche Touristen-Info in Torquay.
Unsere Gastfamilie ist wie immer ein Glücksfall für uns, nach einem BBQ und regem Austausch, dürfen wir sie später zum Surf Club begleiten und
an die Silvester-Feier, mit anschliessend öffentlichem Feuerwerk am Strand. In Torquay ist der weltberühmte Surfstrand 'Bells Beach'.
In der Hoffnung, auch diese überaus freundliche Familie wieder zu treffen, verlassen wir Torquay am Vormittag des 1.1.2014 in Richtung Marshall,
( 12. Tag, 16 km Velofahrt ) das wir bei einsetzendem stömendem Regen erreichen und mit der S-Bahn die fehlenden 80km nach Melbourn - Southern Cross Station fahren.
Es ist ca. 16 Uhr, wir übernachten im zweiten und letzten vorgebuchten Hotel unserer 7-wöchigen Reise, im Victoria Ibis Style Hotel. Wir entscheiden uns kurzfristig am Abend das Musical 'King Kong' anzuschauen. Dank einem wichtigen Crickett-Spiel für die Australier an diesem Tag gibt es noch Tickets zu kaufen für das Musical. Der King Kong ist eindrücklich gross und furchteinflössend, als Marionette von etlichen Männern bewegt.
Am 2. Januar 2014 sind wir um 8 Uhr morgens auf der Fähre von Melbourne nach Devonport, Tasmanien, und legen am Abend um 18 Uhr in Devonport an, -> Tasmanien. Die letzten 4 Tage unserer Reise verbringen wir nochmals in Melbourne -> Melbourne.